Nachhaltig aufgetischt: So vermitteln Sie dem Gast Ihre Werte in der Küche

Eine nachhaltige Verpflegung vorantreiben

Auf dieser Seite finden Sie Empfehlungen und Tools, um den Gast über die Nachhaltigkeit Ihres Speisen- und Getränkeangebots zu informieren.

Sie legen in Ihrem Unterkunftsbetrieb Wert auf regionale Zutaten, Abfallvermeidung und vegetarische Alternativen? Wer will, dass Gäste diese Bemühungen honorieren, muss darüber sprechen. Mithilfe der richtigen Kommunikation schaffen Sie mehr Akzeptanz für Preisanpassungen und sorgen für die Zufriedenheit der immer anspruchsvolleren Gäste.

Hier finden Sie Tipps und Tools, um auf Regionalität, Saisonalität, Kreislaufwirtschaft und weitere nachhaltige Aspekte aufmerksam zu machen. Bild- und Videomaterial, Piktogramme sowie Best-Practice-Beispiele unterstützen Sie dabei, Ihr Engagement im Bereich der Verpflegung zu kommunizieren.

Alle Fakten auf den Tisch
Großer Hebel in puncto Nachhaltigkeit.

Nahrungsmittelerzeugung und -verbrauch verursachen über 20% der weltweiten Treibhausgas-Emissionen und mehr als 90% des weltweiten Trinkwasserverbrauchs.

(Quelle: IPCC und SDG Report, Vereinte Nationen)

Mehr Achtsamkeit im Umgang mit Lebensmittel.

Pro Jahr werden 1,3 Milliarden Tonnen essbarer Lebensmittel weggeworfen. 

(Quelle: UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft FAO)

Höhere Preisbereitschaft der Gäste.

Über 50% der Befragten achten in Unterkünften auf den Konsum regionaler und saisonaler Produkte. 63% sind bereit, für nachhaltiges Essen mehr Geld auszugeben.

(Quelle: Nachhaltigkeits-Aspekte HHS Trendstudie Gastronomie 2022)

Sensibilisierung für Leitungswasser.

Die CO₂-Emission zur Gewinnung von Mineralwasser beträgt 202,74 Gramm pro Liter, die von Leitungswasser nur 0,35 Gramm pro Liter. 

(Quelle: Vergleich des CO₂-Fußabdrucks von Mineral- und Trinkwasser, GUTCert, 2020) 

Verpackung reduzieren.

75 % der Gäste bevorzugen Produkte zum Selbstportionieren (Honig, Marmelade, etc.).

(Quelle: ÖHV, Umfrage "Nachhaltigkeit bei Gästen", Mindtake)

Kommunikations-Toolbox zur nachhaltigen Verpflegung

Wie und wo können Sie Ihren Gast über nachhaltige Bestrebungen in der Küche informieren?

Website

Integrieren Sie alle relevanten Informationen auf Ihrer Website.

Kulinarik-Seite

Informieren Sie den Gast auf der Kulinarik-Seite, welche nachhaltigen Bestrebungen in Ihrer Küche unternommen werden. Erwähnen Sie z.B. die Saisonalität von Produkten, die Produzenten im Ort, die kurzen Anfahrtswege, den sparsamen und bewussten Einsatz von Fleisch, die vegetarischen Alternativen oder die Zutaten aus dem eigenen Garten. Für weitere Inspirationen steht Ihnen eine umfangreiche Checkliste zur Verfügung.

Blogartikel

Erstellen Sie Artikel für den Blog auf Ihrer Website, in denen Sie regionale Produzenten sowie Partner vorstellen. Erzählen Sie deren Geschichte und gehen Sie auf ihre gemeinsamen Werte ein.

Bildmaterial

Achten Sie darauf, dass neben den Texten auch das Bildmaterial Nachhaltigkeit kommuniziert. Verwenden Sie z.B. Fotos, auf denen Ihr eigener Garten, lokale Produkte und vegetarische Speisen zu sehen sind.

Nachhaltigkeitszertifikate

Verfügt Ihr Betrieb über Nachhaltigkeitszertifikate im F&B-Bereich? Kommunizieren Sie diese auf der Website und verweisen Sie auch auf Produzenten und Partner, welche über entsprechende Zertifikate verfügen (z.B. Demeter).

Social Media

Teilen Sie folgende Themen auf Ihren Social-Media-Kanälen.

Lokale Produzenten

Stellen Sie in Ihren Posts oder in Ihrer Story regionale Partner-Produzenten vor. Verlinken Sie für weiterführende Informationen auf einen entsprechenden Blogartikel auf Ihrer Website. IDM Südtirol stellt Ihnen außerdem Videos zu Südtiroler Produzenten bereit, welche das Qualitätszeichen Südtirol tragen.

Regionale Produkte

Zeigen Sie auf Ihren Social-Media-Kanälen regionale Produkte und Eigenarten der Südtiroler Produktewelt auf.

Nachhaltige Rezepte

Teilen Sie mit Ihrer Community nachhaltige Rezepte aus der Hotelküche, für welche regionale Zutaten verwendet werden.

Ernte, Verarbeitung und Konservierung

Nehmen Sie Ihre Community beim Ernten von Produkten aus dem eigenen Garten sowie bei der Verarbeitung und Konservierung mit.

Nachhaltigkeitstipps

Verraten Sie Ihren Abonnenten Tipps für zu Hause, um Nachhaltigkeit auch in der eigenen Küche umzusetzen.

Menü

Verweisen Sie in der Speisekarte auf nachhaltige Angebote und Alternativen.

Produktherkunft

Informieren Sie den Gast in der Speisekarte, woher die verwendeten Produkte stammen (z.B. Milchkalb vom Nachbarshof und als Beilage Karotten aus dem eigenen Garten).

Lokale Produzenten

Stellen Sie im Menü regionale Produzenten vor (z.B. als „Produzent des Tages“) und führen Sie an, bei welchen Gerichten deren Produkte verwendet werden.

Fact Boxes

Integrieren Sie im Menü interessante Fakten zur nachhaltigen Ernährung. IDM hat hierfür eine kleine Sammlung an Fakten ausgearbeitet.

Nachhaltige Alternativen

Kennzeichnen Sie alle nachhaltigen Alternativen in der Speisekarte (z.B. vegetarische Speisen oder Gerichte mit überwiegend 0-Kilometer-Zutaten) mit einem entsprechenden Icon. IDM stellt Ihnen hierfür passende Piktogramme zur Verfügung.

Quellwasser

Führen Sie das Quellwasser in der Speisekarte an. Der Gast hat dadurch weniger Hemmungen, es zu bestellen und ist auch bereit, dafür zu bezahlen. Verwenden Sie statt „Leitungswasser“ den Begriff „Quellwasser“.

Detaillierte Produktinformationen

Bieten Sie dem Gast mithilfe von QR-Codes weiterführende Informationen zu den Produkten an. Diese können beispielsweise auf die Website des jeweiligen Produzenten oder auf die Produktseiten von IDM weiterleiten.

Portionsgrößen

Kommunizieren Sie in der Speisekarte, dass die Portionen etwas kleiner gehalten sind, um Abfall zu reduzieren. Weisen Sie dabei auf die Möglichkeit eines Nachschlags bzw. der Bestellung größerer Portionen hin.

Buffet

Machen Sie am Buffet auf nachhaltige Produkte und bewussten Konsum aufmerksam.

Abwechslung im Angebot

Wechseln Sie das Angebot am Buffet, anstatt täglich alle Produkte anzubieten. Mit Aufstellern und Hinweisen wie „Nur heute“ können Sie auf Produkte aufmerksam machen, die nicht ständig angeboten werden und dem Gast jeden Tag eine Überraschung bieten.

Kennzeichnung nachhaltiger Produkte

Kennzeichnen Sie nachhaltige Produkte am Buffet mithilfe von wiederverwertbaren, langlebigen Aufstellern/Schildern (z.B. mit „regional“, „aus dem eigenen Garten“, „vom XY-Hof“, „Homemade“, „Ich stamme von hier“). 

Detaillierte Produktinformationen

Bieten Sie dem Gast mithilfe von QR-Codes am Buffet weiterführende Informationen zu den Produkten am. Diese können beispielsweise auf die Website des jeweiligen Produzenten oder auf die Produktseiten von IDM weiterleiten.

Bewusster Konsum

Bitten Sie den Gast am Buffet, die Teller nicht zu überfüllen und bei Bedarf Nachschub zu holen, um Abfälle zu vermeiden.

Tagespost

Ergänzen Sie Ihre Tagespost mit nachhaltigen Informationen und Angeboten.

Vorstellung von Produzenten

Stellen Sie in der Tagespost regionale Erzeuger vor (z.B. als „Produzent des Tages“). Erzählen Sie deren Geschichte und gehen Sie auf ihre gemeinsamen Werte ein.

Produzentenbesuche und Veranstaltungen

Bieten Sie im Rahmen des Wochenprogramms Produzentenbesuche an oder empfehlen Sie Ausflüge zu Ihren Partnern (z.B. Einkehr bei einer Partner-Kellerei). Informieren Sie außerdem über gastronomische Events, Kochkurse oder Märkte in der Region. Bei Apfelführungen lernen Gäste mehr über den Anbau, die Sortenvielfalt und Inhaltsstoffe des Südtiroler Apfels.

Fakten-Rubrik

Integrieren Sie in der Tagespost interessante Nachhaltigkeitsfakten. IDM hat hierfür eine Sammlung an Fakten ausgearbeitet.

Menüauswahl

Bitten Sie den Gast in der Tagespost, das Menü im Voraus auszuwählen, um die Einkaufs- und Zubereitungsmenge so exakt wie möglich einschätzen zu können und die Lebensmittelverschwendung zu minimieren.

Im persönlichen Gespräch

Informieren Sie den Gast im direkten Austausch.

Sensibilisierung der Mitarbeiter

Schulen Sie Ihre Mitarbeiter und geben Sie bei der Menübesprechung Nachhaltigkeitsfakten weiter. So kann das Servicepersonal dem Gast z.B. die Herkunft der Zutaten auf dem Teller mitteilen.

Hinweis zu Portionsgrößen

Erklären Sie Ihrem Gast bei der Ausgabe der Menükarte, dass die Portionen etwas kleiner gehalten sind, um Abfall zu reduzieren. Weisen Sie dabei auf die Möglichkeit eines Nachschlags bzw. der Bestellung größerer Portionen hin. Bitten Sie den Gast auch, das Menü im Voraus auszuwählen, um die Einkaufs- und Zubereitungsmenge so exakt wie möglich einschätzen zu können und die Lebensmittelverschwendung zu verringern.

Einladung von Produzenten

Laden Sie regionale Produzenten zu Verkostungs- und Kennenlern-Abenden ein, um Ihren Gästen einen direkten Kontakt zu ermöglichen.

Veranstaltungen und Ausflugstipps

Informieren Sie Ihre Gäste über gastronomische Events, Kochkurse oder Märkte in der Region oder empfehlen Sie Ausflüge zu Ihren Partnern (z.B. Einkehr bei einer Partner-Kellerei). Bei Apfelführungen lernen Gäste mehr über den Anbau, die Sortenvielfalt und Inhaltsstoffe des Südtiroler Apfels.

Hinweis zum Quellwasser

Teilen Sie dem Gast im direkten Gespräch mit, dass das Leitungswasser im gesamten Haus trinkbar ist. Verwenden Sie statt „Leitungswasser“ eventuell den Begriff „Quellwasser“.

Lokale Weinempfehlungen

Empfehlen Sie Ihren Gästen lokale Weine aus Südtirol anstatt internationale Weine.

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Weitere Themen der Nachhaltigkeitskommunikation

...und wie Sie erfolgreich darüber sprechen.

Mobilität

Informieren Sie Ihre Gäste über eine nachhaltige Anreise, die letzte Meile und die Mobilität vor Ort.

Unterkunft

Motivieren Sie Ihre Gäste, mit Wäsche, Energie und Verbrauchsmaterial sparsam umzugehen.

Infrastruktur

Zeigen Sie Ihren Gästen, wie Ihr Betrieb Ressourcen schont, Energie spart und die Region einbindet.

Vorhang auf

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Interview: Nachhaltigkeitslabel Südtirol für KMU

04.11.2024
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